Albert Einstein galt als Genie, weil er hochbegabt war. Heute sind es die Digital Natives, die zeigen, dass Hochbegabung immer noch aktuell ist. Der Wissensstand zu diesem Thema ist noch lange nicht ausgeschöpft. Lese in diesem Artikel mehr zu der Frage, ob dein Kind hochbegabt ist, welche Anzeichen dafür sprechen und was du tun kannst, um dein Kind richtig zu fördern.
Hochbegabung – ein komplexes Thema
Es ist nicht verwunderlich, wenn du nicht so recht weißt, wie du handeln sollst, wenn das eigene Kind anders als alle anderen lernt. Bei dem Versuch, diese Auffälligkeiten zu erklären, darfst du allerdings nicht den Fehler machen, die erste und alleinige Diagnose eines Arztes als Handlungsempfehlung zu sehen. So kann es passieren, dass bei deinem Kind vorschnell etwas diagnostiziert wird, was aber gar nicht den Tatsachen entspricht. Und das kann Folgen haben, im weiteren Verlauf der Erziehung, aber auch in der Bildung. Daher ist es ratsam, sich mehrere Meinungen einzuholen, um eine eventuelle Hochbegabung richtig erkennen zu können. Darauf kann dann die entsprechende Förderung aufbauen. Gibst du der Sache nicht genügend Zeit, dann droht eine falsche Behandlung, die negative Folgen haben kann. Dabei solltest du nicht vergessen, dass sich nicht pauschal sagen lässt, ob alle hochbegabte Kinder sich anders als alle anderen Kinder verhalten. Dass bei Menschen mit besonders hohem IQ alles anders sei, ihnen alles zufliegt und sie als sozial schwierig gelten, ist ein Stereotyp. Der einzige Unterschied, der zu den 95 % der Bevölkerung mit einem IQ zwischen 85 und 130 besteht, ist, dass das Gehirn wesentlich schneller arbeiten kann. Allerdings müssen hochbegabte Kinder wie alle anderen auch lernen und vor allem lernen wollen.
Was bedeutet es hochbegabt zu sein?
Grundsätzlich gilt ein Mensch als hochbegabt, wenn er in einem verlässlichen, validem Intelligenztest einen IQ-Wert von über 130 erreicht. Schätzungen zufolge ist das bei etwa 2 Prozent der Bevölkerung der Fall. Allerdings ist es deutlich schwieriger, ein eindeutiges Ergebnis bei Kindern zu erzielen. Das liegt zum einen daran, dass Talente oftmals nicht ausgewogen verteilt liegen und zum anderen, dass Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung noch nicht voll ausgereift sind. Es ist gut möglich, dass ein Kind im jetzigen Stadium den anderen voraus ist, sich das dann aber im Laufe der Jahre von selbst relativiert. Du solltest nicht vergessen, dass viele Anzeichen zwar eine Hochbegabung vermuten lassen, diese allerdings keine Kriterien darstellen. Nur weil das eigene Kind sich mit fünf Jahren das Lesen selber beibringt, muss es noch lange nicht hochbegabt sein, sondern ist vielleicht einfach intelligent und talentiert in diesem Bereich.
Woran erkenne ich, ob mein Kind hochbegabt ist?
Kinder, die hochintelligent scheinen, entwickeln sich oftmals asynchron. Das bedeutet, dass sie intellektuell schon viel weiter entwickelt sind als die anderen Kinder, dafür aber die soziale Entwicklung nicht mithält. Das zeigt sich unter anderem im Klassenzimmer, wo diese Kinder dann als die „Unruhestifter“ abgestempelt werden. Entgegen der Erwartung, dass ein übermäßiges Maß an Intelligenz mit guter Leistung einhergeht, ist das Gegenteil häufig der Fall. Wenn Unterforderung, Langeweile und Verhaltensauffälligkeiten zusammen kommen, dann ist schlechte Leistung das häufigste Resultat. Hinzu kommt, dass Lehrkräfte eine Hochbegabung nicht unbedingt identifizieren können und ihnen Kinder, die nicht ins System passen, eher ein Dorn im Auge sind. Die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) nennt für das Kindergartenalter zum Beispiel folgende Anzeichen: Wenn sich das Kind oft langweilt, weil es manche Spiele „doof“ findet und deshalb stört, um wahrgenommen zu werden; wenn sich das Kind für Dinge interessiert, für die es andere für „zu jung“ halten, oder wenn sich das Kind nicht in die Gruppe einbringen kann und damit häufig zum Außenseiter wird.
Weitere Anzeichen können sein:
- zeigt großes Interesse an Sachverhalten
- schätzt Folgen eignen und fremden Handelns gut ein
- frühe Ausprägung einer selbstständigen Problemlösekompetenz
- zeigt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
- hinterfragt Entscheidungen von Autoritätspersonen
- hält sich lieber im Umfeld älterer Kinder und Erwachsener auf
- ausgesprochen sensibel für zwischenmenschliche Beziehungen
Wie lassen sich hochbegabte Kinder richtig fördern?
Wenn du nach einigen Untersuchungen und ärztlicher Beratung feststellst, dass dein Kind mit großer Wahrscheinlichkeit hochbegabt ist, dann kannst du Angebote nutzen, um dir Hilfe zu holen. Gerade wenn es um die Themen Förderung und Schule geht, dann besteht die Möglichkeit bei der deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) Rat einzuholen. Es handelt sich um einen bundesweit tätigen, gemeinnützigen Verein, der sich für die Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher einsetzt. Wichtig ist auch, dass du deinem Kind Gestaltungsfreiraum gibst und es neue Dinge ausprobieren lässt.
Mit codary können Kinder spielerisch die Welt des Programmierens entdecken und stetig neue Herausforderungen meistern. Vielleicht schlummert die unentdeckte Begeisterung ja in der Welt des Codes?